Der US-Konzern Kodak war im vorigen Jahrhundert einer der weltgrößten Hersteller von Dia- und Negativfilmen. 1996 war ich als Werbetexter der Z&P Werbeagentur (Köln) an einer großen Promotion-Kampagne für Kodak Fun-Cameras beteiligt, entwickelt von Peter Specht – die größte Werbekampagne in meiner Laufbahn, und vielleicht das letzte Aufbäumen der Analogfotografie gegen die digitale Ära. Zugleich eine späte Jugendsünde in Sachen Wahrhaftigkeit und Nachhaltigkeit.
Eine rund 3 m breite und 1,5o m hohe Riesenkamera, ein Großmodell der damals vertriebenen Einwegkameras aus Pappe mit eingebautem Negativfilm, trat im Sommer 1996 auf Volksfesten, in Flughafenhallen, auf Messen auf, sprach (via Funkmikro, Lautsprecher und Moderator) die Passantinnen und Passanten an und forderte sie auf, sich vor die große Linse zu stellen und fotografieren zu lassen. Wer mitmachte, gab eine Postkarte ab und bekam später das Foto zugeschickt. In der Werbung haben wir behauptet, das seien Fun-Camera-Fotos… Das allerdings war gelogen, in Wirklichkeit steckte eine ordentliche Spiegelreflexkamera in dem Großmodell. Der Autofokus machte uns in Messe- oder Flughafenhallen oft einen Strich durch die Rechnung und stellte eine Lampe hinter der Person scharf, das Gesicht war dann leider unscharf. Aber es gab ein peppiges Faltblatt über Kodak Fun-Cameras mit meinen Texten.
Im Herbst 1996 startete eine Folgeaktion: Die Z&P Werbeagentur verschickte einen aufwendig gestalteten Koffer mit drei Fun-Cameras an ausgesuchte Produktmanager von Markenunternehmen, um ihnen die Produktion individuell gestalteter Weggebsel (Give-aways) anzubieten. Anbei ein ebenso aufwendig gestaltetes Konzeptbuch namens „Freiraum für Ideen“ (korfftext).
Those were the days my friend…