Das Gute, das Schlechte und das Böse

Was ist eigentlich das Gute, was ist das Schlechte und was ist das Böse?

Einerseits wissen wir spontan meist sehr schnell, was gut und was schlecht ist (den Unterschied zwischen dem Schlechten und dem Bösen lasse ich einstweilen beiseite) – andererseits ist es sehr schwer, die Kriterien abstrakt zu benennen, nach denen wir diese Urteile fällen.

Wenn ich es versuche, gehe ich davon aus, dass es den meisten von uns nicht möglich ist, mehr als ein paar Minuten lang davon abzusehen, dass wir Lebewesen sind, dass wir als Menschen auf der Erde leben und dass wir als Menschen in der Gesellschaft mit anderen Menschen leben. Allenfalls in Form eines Gedankenspiels können wir minutenlang von diesen Tatsachen absehen und uns vielleicht in die Rolle eines Außerirdischen versetzen, der ohne innere Anteilnahme die Verhältnisse auf der Erde und unter den Menschen betrachtet. Daraus folgt aber: Die Maßstäbe für das Gute und das Schlechte, die wir anwenden, und die uns im Einzelfall zumindest spontan so selbstverständlich zu sein scheinen, müssen wir wohl aus den drei genannten Umständen ableiten: daraus, dass wir Lebewesen auf der Erde sind, dass wir der Gattung Mensch angehören und als Menschen in der Gesellschaft mit anderen Menschen leben.

Gut wäre demnach alles, was das Leben als Ganzes, das Leben der Menschen und das Leben der Menschen in Gesellschaft mit anderen Menschen fördert und schützt; schlecht wäre alles, was dem Leben insgesamt, dem Leben der Menschen auf der Erde oder dem Leben von Menschen innerhalb der Gesellschaft mit anderen Menschen schadet; und böse wäre das zum bewussten Willen eines Menschen gewordene Schlechte. Also ein Mensch, der sich bewusst entschieden hat, immer wieder schlechte Dinge zu tun und das Schlechte anzustreben, wäre demnach böse.

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