Kapitel aus dem Romanprojekt Vorwarnzeit
Als 81er wird hier eine politisch aktive Generation in West- und Ostdeutschland bezeichnet, die in Soziologie, Geschichtswissenschaft und Publizistik bislang weitgehend ignoriert wurde. Der Begriff ist nicht etabliert. Gemeint sind Menschen, die als Mitgestalter der #Friedensbewegung der frühen 1980er Jahre (etwa mit der ersten Bonner Großdemonstration am 10. Oktober 1981) erstmals an die Öffentlichkeit getreten sind. Ihr Motiv, die Angst vor einem #Atomkrieg, bewegte zeitgleich auch viele gleichaltrige, politisch aktive Menschen in der DDR. Wenn wir annehmen, dass sie damals im Schnitt 22 Jahre alt waren, ergibt sich, dass die mittleren 81er den geburtenstarken Jahrgängen 1958, 1959 und 1960 angehörten. Wenn wir weiter annehmen, dass ihre Eltern bei ihrer Geburt im Schnitt 27 Jahre alt waren, bekommen wir für die Eltern die ebenfalls geburtenstarken Jahrgänge 1931 bis 1933. Die Eltern der 81er waren Kriegskinder, bei Kriegsende 12 bis 14 Jahre alt. Deshalb gelten die 81er auch als sog. Kriegsenkel.
Am Rande des Waldwegs, halb im Graben, lag eine rund 20 Zentimeter lange Granate. Zuerst traute Till seinen Augen nicht.
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